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Shana tova, kul aam wa antum bikhair und einen guten Rutsch

  • swirth8
  • 20. Sept. 2017
  • 2 Min. Lesezeit

Wie auch der Shabbat fangen jüdische Feiertage meistens abends mit Einbruch der Dunkelheit an und dauern dann bis zum Einbruch der Dunkelheit am nächsten Tag, Rosh Hashana ausnahmsweise bis zum Einbruch der Dunkelheit des übernächsten. Zuerst werden in den Synagogen Kerzen entzündet und das Schofar wird geblasen, ein gekräuseltes Widderhorn. Ich war heute im Kfar, daher habe ich es leider nicht gehört, aber auch im Kfar wurde Rosh Hashana gefeiert. Rosh Hashana heißt übersetzt „Haupt des Jahres“ und es wird gefeiert, dass heute vor 5778 Jahren Gott die Welt erschaffen habe. Außerdem fangen ab diesem Jahrestag die zehn ehrfurchtsamen Tage an, an denen die Bücher des Lebens geöffnet seinen und Gott die Handlungen der Menschen beurteile. Es ist eine Zeit der Reue und auch der Reinigung und daher sind die Synagogen jetzt in weiß gehalten, aber im Leben der Juden auch eine Zeit der Freude und der Hoffnung auf ein gutes neues Jahr. Es gab ein Festessen in Gefen, meinem Haus im Kfar, mit Silbertellern und allerlei symbolischen Speisen wie zum Beispiel Granatapfelkerne und in Honig getauchte Äpfel, die ein süßes Jahr versprechen sollen, Roter Beete und Traubensaft (anstelle von Wein). Nachdem gesungen oder geklatscht oder auch gesungen und geklatscht wurde, hat ein Guide den Segen gesprochen über die Speisen, und es wurde sich gegenseitig „Shana tova“ gewünscht (auf ein gutes Jahr).

Am Nachmittag vor dem Fest habe ich auch noch mit einem jungen arabischen Guide gesprochen, der außerhalb der Arbeit mit den friends auch noch Lehrer ist. Er hat mir auch unter anderem von dem muslimischen Neujahrsfest, Al-Hijra, erzählt, das zufällig dieses Jahr mit Rosh Hashana zusammenfällt. Das Jahr im Islam richtet sich nämlich nach dem Mond und die Zeitrechnung fängt außerdem an mit dem Aufbruch des Propheten. Auch er hat mir daraufhin ein gutes neues Jahr gewünscht: kul aam wa antum bikhair oder so ähnlich… doppelt hält besser!

Funfact zum Schluss: Dass wir uns einen guten Rutsch wünschen, kommt übrigens von dem jiddischen „Shana tova!“ … „a git rosh!“ Auch wenn es bei euch ja noch überhaupt nicht zur Jahreszeit passt, wünsche ich euch trotzdem: Einen guten Rutsch! Kul aam wa antum bikhair! Shana tova!


 
 
 

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